Region Schwarzwald-Baar-Heuberg erneut in den Top 3 beim Solarausbau im Südwesten

Die Bodensee-Stiftung berät im PV-Netzwerk kostenfrei Privatpersonen, Kommunen und Unternehmen. Agri-PV und Parkplatz-PV bieten weitere Potenziale für die Region.

 

Diagramm, das den Zuwachs an PV-Freiflächenanlagen im ersten Halbjahr 2023 nach Regionen in BW zeigt.
Neu errichtete Photovoltaik-Freiflächenanlagen im ersten Halbjahr 2023 nach Regionen im Südwesten.
Grafik: PV-Netzwerk BW

Im ersten Halbjahr 2023 lag der Photovoltaikzubau in Baden-Württemberg bei rund 854 Megawatt installierter Leistung. Damit wurden bereits mehr Solarstromanlagen errichtet als im Vorjahr insgesamt – 2022 wuchs der Bestand um rund 811 Megawatt. Die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg liegt im Landesvergleich aktuell auf Platz vier, was neu installierte Gebäudeanlagen, und auf Platz zwei, was neu errichtete Solarparks betrifft. Auf die neuen Ergebnisse der Photovoltaik-Liga Baden-Württemberg weist das Photovoltaik-Netzwerk Schwarzwald-Baar-Heuberg hin. Trotz der Erfolge: „Für eine sichere Versorgung mit günstigem, klimafreundlichem Strom braucht die Region noch mehr Photovoltaikanlagen“, sagt Tobias Bacher Geschäftsführer der Energieagentur der Region.

 

PV-Anlagen lohnen sich für Privathaushalte, Unternehmen und Kommunen

„Spätestens seit der Energiekrise im vergangenen Jahr boomen Photovoltaikanlagen. Das merken wir auch in unserer Region – und freuen uns über alle, die sich für Solarenergie entscheiden“, sagt Tobias Bacher. „Unser Ziel ist es, noch viel mehr klimafreundlichen Solarstrom vor Ort zu erzeugen. Das macht unsere Region nachhaltiger und noch lebenswerter.“ Photovoltaik-Anlagen lohnen sich auch wirtschaftlich für Privathaushalte, Unternehmen und Kommunen. Nach rund zehn bis zwölf Jahren haben sich die Anlagen finanziell ausgezahlt. Das reduziert die Kosten für Strom aus dem öffentlichen Netz. Der Energieaufwand zur Herstellung der Solaranlage amortisiert sich im Schnitt bereits nach rund zwei Jahren. Während ihrer gesamten Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren erzeugen die Module das elf- bis 18-fache der benötigten Herstellungsenergie.

Agri-PV und Parkplatz-PV neue Schwerpunkte für die Region

Diagramm, das den Zubau bei PV-Gebäudeanlagen im ersten Halbjahr 2023 in BW zeigt.
Zubau bei PV-Gebäudeanlagen im ersten Halbjahr 2023 nach Regionen im Südwesten.
Grafik: PV-Netzwerk BW

Neben dem Ausbau von PV-Anlagen auf Freiflächen oder auf Dächern hat sich das PV-Netzwerk für die nächsten Monate neue Schwerpunkte gesetzt. Beratungen und Veranstaltungen zum Thema Agri-PV-Anlagen und Parkplatz-PV sind geplant. „Beide Systeme leisten einen wichtigen Beitrag für den Ausbau und schonen Flächen,“ sagt Dimitri Vedel, von der Bodensee-Stiftung und Projektkoordinator des PV-Netzwerks Schwarzwald-Baar-Heuberg. Gemeinsam mit dem Landkreis Rottweil wird zu den Einsatzmöglichkeiten und dem Bau von Parkplatz-PV im Bestand und bei Neubauten im November eine Veranstaltung stattfinden.
Für interessierte Haushalte, Unternehmen und Kommunen stehen die Expert*innen der Energieagentur zur Verfügung. Sie beraten zum Erwerb und Betrieb von Photovoltaikanlagen. Das Netzwerk wird vom Umweltministerium Baden-Württemberg finanziell unterstützt.

Hintergrund:

Die Photovoltaik-Liga Baden-Württemberg ist eine Rangliste der beim Solarstromausbau erfolgreichsten Regionen und Landkreise im Südwesten. Erstellt wird die regelmäßig aktualisierte Liste, indem die neu zugebaute Leistung an Gebäuden in Watt pro Einwohner*in und auf Freiflächen in Watt pro Hektar umgerechnet wird. Das macht Regionen mit unterschiedlicher Bevölkerungsdichte und Größe miteinander vergleichbar. Die Daten basieren auf dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur, aufbereitet vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg fördert das Photovoltaik-Netzwerk.
Die Zahlen zum Photovoltaikzubau in Baden-Württemberg sind auf der Website der Photovoltaiknetzwerke dokumentiert.