Was bremst Landwirt*innen bei der Umsetzung von Umweltmaßnahmen der GAP?

Veröffentlichung des Projekts CAP4GI stellt Hemmnisse der Landwirtschaft am Beispiel von Thüringen und Baden-Württemberg vor.

Die nun veröffentlichten „Hemmnisse bei der Umsetzung von Umweltmaßnahmen in der Landwirtschaft in Thüringen und Baden-Württemberg“ sind Ergebnisse von Scoping-Interviews und ersten Austauschplattformtreffen im Rahmen des Projektes „CAP4GI – GAP für vielfältige Landschaften”. In je drei Regionen in Baden-Württemberg und Thüringen, zwei Bundesländern mit sehr unterschiedlicher Agrarstruktur, waren partizipative Austauschplattformen mit Landwirt*innen eingerichtet worden. Ziel des Austauschs war es, Verbesserungsmöglichkeiten für Agrarumweltfördermaßnahmen zu identifizieren, sodass diese für Landwirt*innen attraktiver und ökologisch wirksamer gestaltet werden können.
Die Ergebnisse stehen mit dem Bericht “Hemmnisse bei der Umsetzung von Umweltmaßnahmen in der Landwirtschaft in Thüringen und Baden-Württemberg” zum Download zur Verfügung.

Teilnehmende Betriebe spiegeln Spektrum der Landwirtschaft wider

Den Projektmitarbeiter*innen war es gelungen, eine große Bandbreite unterschiedlicher landwirtschaftlicher Betriebstypen für die Projektteilnahme zu gewinnen: große und kleine Betriebe; Nebenerwerbs- und Vollerwerbsbetriebe; Einzelunternehmen, juristische Personen und Personengesellschaften; konventionelle und Öko-Betriebe. „Durch die Vielfalt an Betriebszweigen und die Herkunft aus sechs Regionen in zwei Bundesländern mit unterschiedlichen Agrarstrukturen kann davon ausgegangen werden, dass die Belange der meisten landwirtschaftlichen Gruppen eingeflossen sind“, heißt es in dem Bericht.

Im Vorfeld der ersten Plattformtreffen wurden Scoping-Interviews durchgeführt, in denen die Landwirt*innen nach ihren Themenvorschlägen für den Austausch, ihren Wünschen für die Teilnahme weiterer Stakeholder aus Behörden, Verbänden, Vereinen etc. und ihrer Motivation zur Teilnahme befragt worden waren.

Unzureichende Vergütung, übermäßige Bürokratie und mangelnde Flexibilität

Bei den darauf folgenden ersten Plattformtreffen lag der Fokus auf der Identifizierung der Hemmnisse und Barrieren, denen die Landwirt*innen bei der Umsetzung von Agrarumweltmaßnahmen gegenüberstehen. Dabei stellte sich heraus, dass sich die größten Probleme in beiden Bundesländern weitgehend überschneiden und in unzureichender Vergütung der Maßnahmen, übermäßiger Bürokratie und mangelnder Flexibilität der Vorgaben bestehen.

Weitere Problemfelder sind u.a. Kontrollen und Sanktionen, Zweifel an der Sinnhaftigkeit bestimmter Vorgaben, Abhängigkeit von den Wünschen der Landverpachtenden sowie Mangel an Ansprechpersonen und Beratung sowie an Personal und Zeit für die Umsetzung.

Das Projekt GAP4GI

In dem Projekt GAP4GI geht es darum, Möglichkeiten zu identifizieren, wie Fördermaßnahmen für Grüne Infrastruktur und Biodiversität verbessert werden können, so dass sie ökologisch effektiver und betriebswirtschaftlich tragbarer für landwirtschaftliche Betriebe sind. Ziel ist es dabei, sowohl Möglichkeiten zur besseren Umsetzung der aktuellen GAP als auch Empfehlungen für die Entwicklung der zukünftigen GAP zu identifizieren und zu entwickeln. Weitere Informationen auf der Website von CAP4GI – GAP für vielfältige Landschaften.

Im Laufe des Projekts werden weitere Plattformtreffen stattfinden.