Moor-Wiedervernässung als Ende der Landwirtschaft?

Alternative Bewirtschaftungsmöglichkeiten: Die Bodensee-Stiftung berät Landwirt*innen bei der Umstellung von Produktions- und Einkommensmöglichkeiten auf Moorböden.

Bis 2040 will Baden-Württemberg klimaneutral sein. Neben dem Einsparen von Emissionen soll CO2 auch in Pflanzen, Böden und Mooren gebunden werden. Daher soll ein Großteil der entwässerten Moorflächen in Baden-Württemberg wiedervernässt werden. Die hergebrachte Bewirtschaftung von Moorböden steht durch das sukzessive Verschwinden der Torfauflage vor einer weiteren Herausforderung.

Das bedeutet aber nicht das Ende der Landwirtschaft auf Moorböden!

Rohrkolben-Ernte auf der Versuchsfläche des Paludi-PRIMA Projektes bei Neukalen in Mecklenburg-Vorpommern. Copyright: Nina Körner/Michael Succow Stiftung

Viele Landwirtinnen und Landwirte sind besorgt, dass sie diese Böden nicht mehr nutzen können und ggf. sogar ihr Betrieb gefährdet sein könnte. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, wie die Betriebe auf wiedervernässten Flächen produzieren und Einnahmen generieren können. Teils handelt es sich um Bewährtes, teils sind Pionierleistungen gefragt.

Die Bodensee-Stiftung hilft – unterstützt vom Land Baden-Württemberg – Landwirt*innen in der Region bei der Umstellung und regt sie dazu an, sich frühzeitig mit alternativen Nutzungs- und Einkommensmöglichkeiten auseinanderzusetzen. Die Organisation stellt u.a. Informationen zu Förderprogrammen zusammen, bündelt Wissen zum Anbau nässetoleranter Dauerkulturen (Paludi-Kulturen), ermöglicht die Vernetzung mit Praktikern, die schon Vergleichbares umsetzen, unterstützt beim Aufbau neuer Wertschöpfungsketten in der Region und bietet individuelle Beratung an.

Einen Überblick zu alternativen Bewirtschaftungsmöglichkeiten von wiedervernässten Mooren bietet ein Informationsblatt auf der Moor-Projektwebseite (Downloadbereich). Hier finden sich auch weiterführende Informationen des LAZBW Aulendorf und des LTZ Augustenberg.

Das Informationsangebot wird stetig ausgebaut. Dazu nimmt die Bodensee-Stiftung gerne Ihre Fragen auf. Ansprechpartner ist Volker Kromrey, Tel.: 07732/9995-48.