Bürgerenergiewende weiter voranbringen!

Bodensee-Stiftung leitet deutsche Beteiligung an EU-Projekt zur dezentralen Bürgerenergiewende

Die Bodensee-Stiftung ist an einem großen HORIZON 2020-Projekt der Europäischen Kommission zur dezentralen Energieerzeugung und stärkeren gesellschaftlichen Teilhabe beteiligt, welches mit insgesamt 2,5 Mio. Euro ausgestattet ist (2019-2022). Das Projekt mit dem Namen SocialRES hat zum Ziel die Akzeptanz für die Notwendigkeit eines Umbaus hin zu einem Erneuerbaren Energiesystem zu beschleunigen und soll es den Verbraucher*innen ermöglichen, eine aktivere Rolle bei der Energiegewinnung, Energieverteilung und Energienutzung zu übernehmen.

Wissenstransfer fördern

Die Bodensee-Stiftung ist in dem europäischen Projekt mit Partnern aus sieben Nationen hauptverantwortlich für den Austausch und Transfer erfolgreich umgesetzter Ansätze für mehr Bürgerbeteiligung und Bürgereinbindung. Der Wissenspool soll Empfehlungen für eine europäische Energiepolitik bereitstellen und gleichzeitig den Initiativen und Interessensgruppen in den Ländern neue Ansätze vorstellen, um ihre Geschäftsmodelle zu erweitern. Dabei sollen Methoden der sozialen Innovation, also die Einbindung von Bürger*innen bei der Lösung von Energieproblemen, erforscht werden. Es geht insbesondere auch darum die verschiedenen Akteure zusammen zu bringen, um gemeinsam neue Geschäftsfelder zu entwickeln. Zukünftig kann damit dazu beigetragen werden einen gesellschaftlichen Ausgleich zu schaffen und die Belastungen, die mit dem Ausbau von Erneuerbaren Energien einhergehen zu reduzieren.

Energieverhalten beeinflussen?

„Bürgerunternehmen wie zum Beispiel Energiegenossenschaften, Aggregatoren oder Crowfunding-Plattformen, haben gezeigt, dass sie maßgeblich dazu beitragen die Akzeptanz zu stärken,“ sagt Volker Kromrey, Projektleiter bei SocialRES „aber welche weiteren positiven Effekte auf das Energieverhalten von Verbraucher*innen diese Geschäftsmodelle noch haben, ist weitestgehend unerforscht!“ so Kromrey weiter. Neben dem Transfer von guten Ideen, sind die Effekte auf das Energieverhalten ein weiteres spannendes Thema in diesem Projekt.
Marion Hammerl, Geschäftsführerin der Bodensee-Stiftung, betont: „Mit dem Projekt können wir maßgeblich dazu beitragen einen Ausgleich zwischen den unterschiedlichen Interessen bei der Energiewende zu schaffen. Ich gratuliere unserem Energiewende-Team für das vierte europäische Projekt in Folge in den vergangenen sechs Jahren. Das zeigt die internationale Bedeutung der Bodensee-Stiftung in diesem Bereich und ist eine Anerkennung für die hervorragenden Arbeit der vergangenen Jahre.“

Projektweiterentwicklung

Für die Bodensee-Stiftung ist das Projekt eine inhaltliche Weiterentwicklung des bisherigen europäischen Bürgerenergiewende Projektes COALESCCE und eine Ausweitung der Zielgruppen. COALESCCE hat dazu beigetragen, den Fokus der politischen Rahmenbedingungen und Gesetzgebung in Baden-Württemberg auf eine verstärkte Beteiligung von Bürger*innen zu richten und bei der Revision des intergierten Energie- und Klimaschutzkonzeptes (IEKK) Baden-Württemberg mitzuwirken, die Grundlage für die zukünftige Energiepolitik im Land zu organisieren. Hierfür hat die Bodensee-Stiftung an den vom Umweltministerium Baden-Württemberg organisierten Verbändetischen teilgenommen und die Ergebnisse, des dreijährigen Projektes mit den Empfehlungen zur verstärkten Bürgerbeteiligung vorgestellt.
Beide Projekte gestalten die Energiewende der Zukunft und bieten den Bürger*innen die Möglichkeit eine aktivere Rolle einzunehmen. Partizipative Ansätze sind ein Schlüssel für die notwendige gesellschaftliche Akzeptanz und für den Erfolg der Energiewende.