Bioökonomie: Veröffentlichung in wissenschaftlicher Publikation

Die Fachzeitschrift “Environmental Science and Ecotechnology” hat einen Artikel zum Thema „Abwasserreinigung mit biogener Aktivkohle“ veröffentlicht. Er basiert auf Ergebnissen aus dem Projekt CoAct.

Drei Döschen stehen am Rand eines Klärbeckens. Sie zeigen den Weg zur biogenen Aktivkohle: Links grasartiges Landschaftspflegematerial, in der Mitte daraus produzierte Pellets, die über Pyrolyse und Aktivierung zur biogenen Aktivkohle (rechts) verarbeitet wurden. Copyright: Bodensee-Stiftung
Der Weg zur biogenen Aktivkohle: Links grasartiges Landschaftspflegematerial, in der Mitte daraus produzierte Pellets, die über Pyrolyse und Aktivierung zur biogenen Aktivkohle (rechts) verarbeitet wurden. Copyright: Bodensee-Stiftung

Die Bodensee-Stiftung ist Mitautorin einer aktuellen wissenschaftlichen Veröffentlichung in der Fachzeitschrift “Environmental Science and Ecotechnology”. Der Artikel fußt auf Ergebnissen aus dem Projekt „CoAct – Integriertes Stadt-Land-Konzept zur Erzeugung von Aktivkohle und Energieträgern aus Restbiomassen “. Der Artikel diskutiert die Eignung von biogenenrAktivkohle aus konservierter Grünlandbiomasse zur Entfernung organischer Mikroverunreinigungen aus kommunalem Abwasser.

Aktivkohle wird in der fortschrittlichen Abwasserbehandlung häufig eingesetzt, um organische Mikroverunreinigungen, einschließlich Pharmazeutika, zu entfernen, die sich herkömmlichen biologischen Verfahren entziehen. Allerdings verursacht die auf fossiler Kohle basierende Aktivkohle erhebliche CO2-Emissionen. Ihre Nutzung steht damit im Widerspruch zu den Zielen der Kreislauf-Bioökonomie. Hier schließt das Projekt CoAct eine kritische Forschungslücke bei der Entwicklung nachhaltiger Sorptionsmittel, indem es biogene Aktivkohle aus nicht ausreichend genutzter Grasland-Biomasse untersucht hat.

Vergleichbare Reinigungsleistung, bessere Klimabilanz

Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere Aktivkohle aus Feuchtwiesenmaterial eine vergleichbare Adsorptionsleistung wie konventionelle fossile Aktivkohle aufweist – etwa bei der Entfernung pharmazeutischer Rückstände.

Ein weiterer Bestandteil der Studie war die Bewertung der Klimabilanz. Die Herstellung biogener Aktivkohle verursachte bis zu 17 Mal geringere Treibhausgasemissionen als herkömmliche kohlebasierte Produkte. In der Szenarienanalyse ergeben sich bei potenziellem großtechnischen Einsatz Einsparungen von bis zu 94 % CO₂-Äquivalenten.
Die Ergebnisse unterstreichen, dass biogene Aktivkohle nahtlos in die bestehende Aufbereitungsinfrastruktur integriert werden kann. Ungenutzte Grünlandbiomasse wird so aufgewertet, übereinstimmend mit den Zielen der Kreislaufwirtschaft und der Nachhaltigkeit.

Das Projekt hat somit einen Beitrag zur Entwicklung nachhaltiger Materialien für die Abwasserbehandlung geleistet und zeigt Möglichkeiten auf, regionale Biomassepotenziale ressourcenschonend zu nutzen.
Hier der Link zum Artikel Biogenic Activated Carbons from Conservation Grassland Biomass for Organic Micropollutants Removal in Municipal Wastewater

Weitere Informationen zum Projekt CoAct