Eine Übersichtskarte zeigt die Potenziale für den Anbau von Paludikulturen nach Moor-Wiedervernässung auf Gemeindeebene. Eine Online-Informationsveranstaltung der Kommunalen Paludikultur Allianz am 15.7.2025 stellt die Karte und Hintergründe dazu vor.

Moore sind Kraftpakete in Sachen Klimaschutz: Sie binden pro Hektar mehr Kohlenstoff als Wälder und wirken dadurch als natürliche Kohlenstoffsenken. Entwässerte Moore setzen dagegen CO2 frei. Für den Sektor Land- und Forstwirtschaft ist die Wiedervernässung trockengelegter Moore für das Erreichen der landes- und bundesweiten Klimaziele entscheidend. Bis 2030 sollen in Baden-Württemberg 4.200 Hektar, bis 2040 45.000 Hektar trockengelegter Moore wiedervernässt werden – also 95 Prozent aller Moorflächen in Baden-Württemberg.
Mit der Wiedervernässung ist ein bedeutender Beitrag zum Klimaschutz möglich. Für landwirtschaftliche Betriebe sind damit durchaus größere Umstellungen in der Bewirtschaftung der Flächen verbunden. Als künftige Einnahmequellen bieten sich für sie beispielsweise der Anbau von Paludikulturen (Pflanzen wie Schilf oder Rohrkolben, die auf nassen Böden gedeihen) oder auch die Kombination von Wiedervernässung und Photovoltaik an. Paludikulturen können energetisch oder beispielsweise für Dämm- oder Verpackungsmaterial verarbeitet werden. Die „Kommunale Paludikultur Allianz Komm.Paludi“ hat eine Übersichtskarte zur „Eignung von Moorflächen zur Paludikultur auf kommunaler Ebene in Deutschland” veröffentlicht. Sie steht kostenlos online zur Verfügung.
Am 15. Juli, 11 bis 12 Uhr, lädt Komm.Paludi Kommunen zu einer Online-Informationsveranstaltung zu diesem Dashboard (Hintergründe, Nutzungsfunktionen, Weiterentwicklungsmöglichkeiten) ein. Anmeldung und weitere Informationen Die Flächen, die sich zur Wiedervernässung anbieten, können weit umfangreicher sein als auf dem Dashboard aufgeführt.
Bodensee-Stiftung bietet Beratung und Begleitung von Kommunen
Kommunen, die eine Wiedervernässung auf ihrem Gemeindegebiet anstreben, können sich für Beratung, Unterstützung und Begleitung gerne an die Bodensee-Stiftung wenden. Sie hat langjährige Erfahrung in Beteiligungsprozessen und kann zum Beispiel bei der Einbindung der jeweiligen Interessengruppen vor Ort unterstützen. Zudem ist sie eng in landes- und bundesweite Moor-Netzwerke eingebunden.
“Uns ist bei Wiedervernässungsprojekten ein integrativer Ansatz sehr wichtig, damit wir sicherstellen, dass die verschiedenen Bedürfnisse der Nutzergruppen bestmöglich miteinander vereint werden. Den örtlichen Gegebenheiten entsprechend können im Dialog Nutzungskonzepte entwickelt werden, so dass verschiedene Nutzungsarten koexistieren und sich im Idealfall sogar gegenseitig finanzieren können”, erläutert Volker Kromrey, Geschäftsführer der Bodensee-Stiftung und Leiter des Handlungsfelds Natur- und Gewässerschutz, und betont: “Eigentümer*innen und Bewirtschafter*innen sind für uns die entscheidenden Partner.” Für den Erfolg beispielsweise der Vermarktung von Paludikulturen sind regionale Konzepte nötig, die die Bodensee-Stiftung koordinieren kann.
Weitere Informationen auf www.bodensee-stiftung.org/moore