Weltklimarat warnt eindringlich vor den Folgen einer intensivierten landwirtschaftlichen Landnutzung

Bodensee-Stiftung begleitet seit über 20 Jahren landwirtschaftliche Projekte – Bodensee-Stiftung fordert mehr Mut und Handlungsbereitschaft der Politik

Radolfzell a.B. (08.08.2019)

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Es scheint wie in dem Hollywood-Film „…und täglich grüßt das Murmeltier“ zu sein. Wieder berichtet der Weltklimarat (IPCC) auf der Grundlage von wissenschaftlichen Studien und der Anhörung von Expertinnen und Experten welche Folgen eine Intensivierung der Landwirtschaft, die unaufhaltsame Entwaldung und menschengemachten Degradierung der Landschaft haben. Wieder mahnt das IPCC dazu mit der Erde sorgsam umzugehen und appelliert an die Gemeinschaft der Nationen ihre Zusagen im Kampf gegen den Klimawandel auch einzuhalten.

Mit dem am heutigen Tag (08.08.19) veröffentlichten Bericht wird deutlich welche Folgen das menschliche Handeln auf den Klimawandel hat. Der scheinbar abstrakte Anstieg der Durchschnittstemperatur mag für den Einzelnen in der Konsequenz schwer nachvollziehbar sein, aber immer häufiger auftretende Extremwetterereignisse wie Starkregen, Hitze oder Trockenheit, und das Absinken des Grundwasserspiegels hat auch in unseren Gefilden eine Mehrheit mitbekommen.

Kommunen rufen den Klimanotstand aus und „Fridays for Future“ werden selbst in den Schulferien nicht müde und bleiben aktiv. Auch die Bodensee-Stiftung hat bereits vor über 20 Jahren erkannt, dass am Bodensee, in Deutschland, Europa und darüber hinaus der Klimawandel Folgen für die Landwirtschaft haben wird. Die landwirtschaftliche Anbaufläche, die über 38 % der weltweiten Fläche ausmacht, ist einerseits eine Hauptemittentin klimaschädlicher Gase, andererseits aber auch die erste Leittragende der Folgen des Klimawandels. Die Bodensee-Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht diesen Zusammenhang zu verdeutlichen und in Kooperation mit landwirtschaftlichen Akteuren aktiven Klimaschutz in der Landwirtschaft zu betreiben, aber auch konkrete Hilfestellungen zu leisten damit landwirtschaftliche Betriebe dem Klimawandel begegnen können. Zwei europäische Projekte der Bodensee-Stiftung stehen dafür exemplarisch!

ACC-Tool immer stärker nachgefragt

Mit dem AgriClimateChange Tool der Bodensee-Stiftung können Betriebe ihre Treibhausgasemissionen reduzieren und ihren Energieverbrauch optimieren. Der umfängliche Überblick wird immer häufiger von landwirtschaftlichen Genossenschaften, Vereinen sowie von Ministerien auf Länderebene angefragt um den landwirtschaftlichen Betrieben eine Option aufzuzeigen sich fit für die Zukunft zu machen. Seit 2010 hat die Bodensee-Stiftung 150 Betriebe in Deutschland, Österreich und der Schweiz analysiert und beraten. Für das zweite Halbjahr und das kommenden Jahr gibt es zahlreiche weitere Anfragen aus dem In- und Ausland.

AgriAdapt bietet Maßnahmen wie die Landwirtschaft dem Klimawandel begegnen kann

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Die Bedeutung der Landwirtschaft für die Ernährung und Bereitstellung von Bioenergie wird immer dort am deutlichsten sichtbar, wo sie nicht nachhaltig funktioniert. Monokulturen, der übermäßige, nicht ordnungsgemäße Einsatz von Dünger und Pestiziden haben eine irreversible Degradierung von Naturräumen zur Folge. Ernteausfälle aufgrund von extremen Wetterereignissen wie zum Beispiel Spätfröste oder Trockenheit sind die Konsequenzen. Daher begleitet die Bodensee-Stiftung landwirtschaftliche Betriebe sich für den voranschreitenden Klimawandel zu wappnen. Mit dem Projekt AgriAdapt wird passgenau aufgezeigt was ein Betrieb ändern muss um zukünftig Landwirtschaft betreiben zu können. Welche Bedeutung das Projekt hat, wurde Anfang des Jahres deutlich, als die Projektleiterin Carolina Wackerhagen das Projekt auf EU Ebene vorgestellt und berichtet hat. Mit den Erkenntnissen kann die Kommission die dringend reformbedürftige Agrarpolitik neu ausrichten und den begünstigten landwirtschaftlichen Betrieben eine Perspektive aufzeigen wie diese über eine Förderperiode hinaus gestaltet sein muss.

Der IPCC-Bericht ist aber auch als positiver Appell an die Weltgemeinschaft zu verstehen. Niemand ist hilflos den Folgen des Klimawandels ausgeliefert. Die Gesellschaft hat das Rüstzeugs und kennt die Maßnahmen, die unternommen werden können, um den Klimawandel zu bekämpfen. Seinen Teil beitragen, ist die Bereitschaft in jedem gesellschaftlichem Handlungsfeld aktiv zu werden. Die Bodensee-Stiftung hilft im Bereich Landwirtschaft und in allen anderen Themenfeldern gerne weiter.

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