PM: Heizen mit Strom? – Sektorenkoppelung im Haushalt

VHS-Oberndorf a. N. informiert zu Wärmepumpen im Neubau und Bestand

copyright: Marc Schenk

Oberndorf a.N. (27.03.2023): Wärmepumpen sind aktuell ein vieldiskutiertes Thema. Die Stadt Oberndorf a.N. und die VHS haben im Rahmen der Energieveranstaltungsreihe „Photovoltaik“ dazu informiert. Dimitri Vedel von der Bodensee-Stiftung erläuterte den Anwesenden was Wärmepumpen mit Sektorenkoppelung und Klimaschutz zu tun haben und weshalb Strom vom eigenen Dach dabei entscheidend ist. In einem vollelektrifizierten Haus werden zukünftig nicht nur die Haushaltsgeräte mit Strom versorgt, sondern auch Strom verstärkt für Wärme und Mobilität verwendet werden können.

Was versteht man unter Sektorenkoppelung, war die zentrale Fragestellung und wie kann diese im eigenen Haus umgesetzt werden? In dem gut besuchten Vortrag ging der Referent vor allem auf die Bedeutung von Strom ein. Wallboxen für E-Autos werden bereits installiert und laden direkt das Auto am Haus. Besonders lukrativ ist die Verknüpfung mit dem eigenen Solardach, wenn ein hoher Anteil an Eigenstrom genutzt wird. Zukünftig wird aber auch die Wärmeversorgung mit Strom eine immer größere Rolle für den Neubau, aber auch für den Bestand spielen. Dimitri Vedel ist auf verschiedene Varianten der Wärmeversorgung eingegangen, bei denen Strom eine Rolle spielt. Speziell Wärmepumpen nutzen die kostenlose Umgebungswärme aus dem Erdreich, der Luft oder dem Grundwasser und können mit Hilfe von Strom das benötigte Temperaturniveau für Heizung oder Warmwasser erreichen. Im Neubau mit Flächenheizungen und einer guten Dämmung sind Wärmepumpen hoch effizient. Aber auch im Bestand eignen sich Wärmepumpen. „Eine Heizung, egal ob mit Erdgas oder Heizöl betrieben, ist in einem schlecht gedämmten Haus genauso ineffizient wie jede andere Heizart,“ so Vedel „daher kann die Eignung einer Wärmepumpe nicht per se für den Bestand ausgeschlossen werden,“ so Vedel weiter. Wichtig ist es einen Maßnahmenplan für die Energieversorgung festzulegen und die Voraussetzungen zu schaffen, dass sich auch Wärmepumpen eignen. Das Land und der Bund haben für solche Fahrpläne zur Wärmeversorgung und den damit verbundenen Maßnahmen Förderprogramme entwickelt. Die Energieagentur der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg bietet da die richtige Hilfestellung und berät Hauseigentümer*innen.

Aber auch Kommunen können für Ihre Bürger*innen die Wärmeversorgung in den Mittelpunkt rücken. Das Land Baden-Württemberg hat hierfür das kommunale Förderprogramm zur Erstellung von Kommunalen Wärmepläne ins Leben gerufen. Kommunen mit mehr als 20.000 Einwohner*innen müssen Wärmepläne erstellen. Auch Oberndorf am Neckar hat bereits das Angebot freiwillig genutzt und sich beraten lassen, welche Möglichkeiten die Stadt für eine nachhaltige Wärmeversorgung hat.

Zukünftig werden Wärme und allgemein die Energieversorgung von Haushalten eine größere finanzielle Rolle spielen, wie es sich bereits schon in der aktuellen Heizperiode gezeigt hat. Die Vorsorge, wie sich das z.B. mit Sektorenkoppelung im Haushalt abfedern lassen und was Kommunen tun können, hat der Vortrag gezeigt.

Die Veranstaltung ist Teil der Kampagne „PV-Netzwerk Schwarzwald-Baar-Heuberg“, die vom Land Baden-Württemberg unterstützt wird und in der Region in Kooperation mit der Energieagentur der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg und dem Regionalverband des BUNDs unter der Leitung der Bodensee-Stiftung durchgeführt wird.