Anlässlich des Internationalen Tags der biologischen Vielfalt hat die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) den Leitfaden „Naturkapital als Wirtschaftsgrundlage“ veröffentlicht. Er wurde in Zusammenarbeit mit der Bodensee-Stiftung und dem Global Nature Fund erarbeitet.
Der Biodiversitätsleitfaden ist Teil des Biodiversitäts-Selbstverpflichtung der BVE. Ziel ist es, die biologische Vielfalt in der Lebensmittelproduktion zu stärken.
Der Leitfaden umfasst praxisnahe Informationen und Empfehlungen, wie Unternehmen der Ernährungsindustrie ihre Biodiversitätsziele effektiv umsetzen können. Er enthält Richtlinien zur Integration von Biodiversität in Unternehmensstrategien, Management von Lieferketten und umweltbewusste Produktentwicklung. Zusätzlich bietet er Checklisten und Beispiele, die zeigen, wie Biodiversitätsschutz konkret funktionieren kann.
Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der BVE, erklärt: „Das Bewusstsein für den Wert biologischer Vielfalt ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen – auch in der Ernährungsindustrie. Viele Unternehmen setzen bereits gezielt Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität um. Mit dem neuen Leitfaden möchten wir sie dabei unterstützen, dieses Engagement weiter auszubauen und neue Handlungsmöglichkeiten zu erschließen.“
Marion Hammerl, Senior-Expertin der Bodensee-Stiftung, betont: „Unsere natürlichen Ressourcen sind essenziell für die Lebensmittelproduktion und das Wohl aller. Der Leitfaden gibt Unternehmen konkrete Handlungsansätze, um diese zu schützen. Jeder Schritt zählt.“
Stefan Hörmann, Geschäftsführer des Global Nature Fund, ergänzt: „Der Leitfaden liefert praktische Tipps für die Integration von Biodiversität in Unternehmensstrategien. Oft scheinen die Herausforderungen zu groß und zahlreich. Mit dem Leitfaden bieten wir Orientierung.“
Der Leitfaden “Naturkapital als Wirtschaftsgrundlage” steht auf der BVE-Website zum Download zur Verfügung.
Dieser Leitfaden wurde im Rahmen des Projekts Unternehmen Biologische Vielfalt – UBi – erarbeitet. UBi wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.
In der Ernährungsindustrie erwirtschaften knapp 6.000 Betriebe einen jährlichen Umsatz von 232,6 Mrd. Euro. Mit rund 644.000 Beschäftigten ist diese Branche der viertgrößte Industriezweig Deutschlands. Dabei ist die Branche klein- und mittelständisch geprägt: 90 Prozent der Unternehmen der deutschen Ernährungsindustrie gehören dem Mittelstand an.