Die Bodensee-Stiftung unterstützt das Volksbegehren Artenschutz “Rettet die Bienen”

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Die Bodensee-Stiftung hat sich entschieden, das Volksbegehren zu unter­stützen, auch wenn sie nicht mit allen Forderungen zu hun­dert Pro­zent einverstanden ist. 

Die Bodensee-Stiftung geht davon aus, dass genü­gend Bürger*innen in Baden-Württemberg die drin­gende Notwendigkeit für eine Agrarwende er­kannt haben und in den kommenden sechs Monaten für das Volksbegehren unterschreiben werden. Da­bei ist sich die Bodensee-Stiftung bewusst, dass es im Gesetzesentwurf des Volksbegehrens Punkte gibt, die im aktuellen politischen Rahmen sowie im Kon­text der gängigen landwirtschaftlichen Praxis und des Niedrigstpreis-getriebenen Lebensmittelmarkts unrealistisch erscheinen. Vor allem für die Sonder­kulturen wie Obst, Hopfen und Wein können die Forder­ungen des Volksbegehrens in Hinblick auf den Pestizideinsatz massive Einschnitte bedeuten, auch für den ökologischen Landbau.

Die Bodensee-Stiftung ist bereit, Kompetenz, Erfah­rung und Ideen einzubringen, um im Dialog einen für Landwirtschaft und Naturschutz tragbaren und ambitionierten Verbesserungsvorschlag zu ent­wickeln. Die Landwirtschaft in Baden-Württemberg ist ein starker Partner für eine Agrarwende – und sie braucht künftig starke Partner, wenn die Agrar­wende gelingen soll. Politik, Lebensmittelbranche, Naturschutz und die Bürger*innen sind von nun an dauerhaft in der Pflicht, nicht nur Nachhaltigkeit zu fordern, sondern auch entsprechend zu handeln – bei der Agrarförderpolitik, bei der Sortimentsgestal­tung im Lebensmittelmarkt und bei jeder einzelnen Kaufentscheidung. Für die derzeit diskutierten ne­gativen Umweltwirkungen der Landwirtschaft tra­gen alle gesellschaftlichen Akteure Verantwortung, keines­wegs nur die Landwirt*innen.

Die ausführliche Position der Bodensee-Stiftung zum Volksbegehren Artenvielfalt “Rettet die Bienen” in Baden-Württemberg finden Sie hier.