Bodensee-Stiftung mit „BEA-BW“ beim Strategiedialog Landwirtschaft

Mit der Biodiversitäts-Erfassungs-Anwendung (BEA-BW) werden landwirtschaftliche Betriebe ihre Leistungen für die biologische Vielfalt aufzeigen können. Die Bodensee-Stiftung erarbeitet sie im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums.

Die Bodensee-Stiftung hat die Anwendung BEA-BW beim Strategiedialog Landwirtschaft in Stuttgart vorgestellt. Copyright: Bodensee-Stiftung

Ein Jahr nach Abschluss des Gesellschaftsvertrags für die Zukunft der Landwirtschaft und der biologischen Vielfalt hat die Landesregierung bei einem Treffen in Stuttgart erste konkrete Ergebnisse aus der Umsetzung der Maßnahmen präsentiert.

Die Bodensee-Stiftung war dabei an der Gestaltung eines von insgesamt sieben Diskussionsforen beteiligt. Sie stellte die Biodiversitäts-Erfassungs-Anwendung (BEA-BW) vor, die ein Team der Bodensee-Stiftung gemeinsam mit dem Institut für Agrarökologie und Biodiversität (IFAB) im Auftrag des Ministeriums für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz entwickelt. Diese Anwendung soll landwirtschaftlichen Betrieben in Baden-Württemberg kostenlos zur Verfügung stehen.

Welchen Gewinn bietet BEA-BW Landwirt*innen?

Ein besonderer Vorteil für teilnehmende Betriebe liegt in der einfachen Datenübernahme: Betriebe, die bereits über FIONA (Flächeninformation und Online-Antrag) biodiversitätsrelevante Angaben gemacht haben, können diese mit wenigen Klicks direkt in BEA-BW übernehmen.
Darüber hinaus erhalten Unternehmen in der Lieferkette – sofern die Betriebe dem zugestimmt haben – einen transparenten Überblick über die Biodiversitätsleistungen ihrer Zulieferer.
Die Nutzung von BEA-BW ist für Programme wie Qualitätszeichen Baden-Württemberg (QZ BW) und BioBW freiwillig, sie kann jedoch als zusätzliche Vermarktungs- und Kommunikationsmöglichkeit eingesetzt werden.

„Das Forum stieß auf großes Interesse und lebhafte Diskussionen“, sagt Saskia Wolf, Projektleiterin bei der Bodensee-Stiftung. Dabei reichten die Rückmeldungen von Skepsis gegenüber weiteren digitalen Tools bis hin zu sehr positiver Resonanz auf das Potenzial von BEA-BW zur Stärkung der Biodiversitätsleistungen und der Profilierung landwirtschaftlicher Betriebe und des Lebensmitteleinzelhandels
Weitere Informationen zur Veranstaltung in der Pressemitteilung des Staatsministeriums.

Was ist der „Strategiedialog Landwirtschaft“?

Mit dem Strategiedialog Landwirtschaft hat die Landesregierung Baden-Württemberg über zwei Jahre mit allen wichtigen gesellschaftlichen Akteuren gemeinsam Maßnahmen erarbeitet, mit dem Ziel, die kleinstrukturierte, bäuerliche Landwirtschaft in Baden-Württemberg zu erhalten und dabei die biologische Vielfalt zu stärken. Gleichzeitig sollte eine angemessene und faire Bezahlung für landwirtschaftliche Erzeugnisse ermöglicht und der Bio-Anteil der Produkte erhöht werden.

Bei der Abschlussveranstaltung am 7. Oktober 2024 wurde der Landesregierung der Download: Ergebnisbericht (PDF) (Öffnet in neuem Fenster) mit 256 Maßnahmen überreicht. Darüber hinaus haben sich die Spitzen der rund 50 beteiligten Verbände, Unternehmen, Kirchen und Institutionen hinter eine Download: gemeinsame Erklärung (Gesellschaftsvertrag) (PDF) (Öffnet in neuem Fenster) mit der Landesregierung gestellt.

Die Vereinbarung wurde von rund 50 Spitzenvertretern aus Landwirtschaft, Naturschutz, Handel, Verarbeitung, Erzeugung, Gesellschaft, Wissenschaft, Kirchen und Politik – darunter die Bodensee-Stiftung – unterzeichnet, um eine gemeinsame gesellschaftliche Grundlage für eine nachhaltige und zukunftsfähige Agrarpolitik in Baden-Württemberg zu schaffen – von der Bildung über den Naturschutz bis zur Vermarktung regionaler Produkte.
Weitere Informationen auf der Website des baden-württembergischen Staatsministeriums .