26.03.2022 ist Clean-up day am Herosé-Park in Konstanz!

Surfrider Foundation Bodensee ruft zur Teilnahme auf – Bodensee-Stiftung unterstützt den Clean-up im Kampf gegen Plastikmüll

Plastikmüll am Bodensee
Copyright: Dimitri Vedel

Konstanz (25.03.2022): Die Surfrider Foundation am Bodensee wird am 26.03. ab 14:00 Uhr im Rahmen des „Ocean Initiatives Wochenende“ den Uferbereich im Herosé-Park von Müll befreien. Die Aktion trägt dazu bei, dass nicht nur die zahlreichen Besucher*innen des beliebten Parks wieder eine saubere Promenade vorfinden, sondern auch verhindert wird, dass Müll in den Seerhein und in den Untersee gelangen. Im Fokus der Aktion stehen Plastikmüll und Zigarettenstummel. Beides verschmutzt das Wasser in besonderer Weise. Alleine ein Zigarettenstummel verunreinigt bis zu 40 Liter Grundwasser. Plastikmüll, der sich durch Witterungseinflüsse immer weiter zersetzt und irgendwann für das menschliche Auge nicht mehr sichtbar ist, wird zu Mikroplastik. Mikroplastik reichert sich in den Gewässern an und es ist unmöglich diesen Stoff aus dem Ökosystem zu entfernen. 80 Prozent des in den Weltmeeren nachgewiesenen Mikroplastik kommt aus dem Inland.

Bodensee-Stiftung und Surfrider Foundation Bodensee rufen Konstanzer*innen auf am clean up teilzunehmen

Die Aktion am 26.03. macht deutlich, dass der Ursprung des Müllproblems leicht zu finden ist. Passant*innen und Flanierer*innen tragen die Verantwortung. Es quillen die öffentlichen Abfalleimer mit Verpackungsmüll über und einige machen sich nicht einmal die Mühe den Weg zum Mülleimer zu gehen. Müll wird einfach liegen gelassen. Chris Schorpp von den Surfridern am Bodensee erklärt „Den Menschen muss klar werden, was Kippen und Müll für die Umwelt bedeuten und welche Folgen das hat!“, so Schorpp. „Wenn der gesammelte Müll aufgetürmt wird, dann erkennt man vielleicht das Ausmaß.“ so Schorpp weiter.

Die Bodensee-Stiftung unterstützt die Aktion. Erst vor ein paar Tagen haben Forscher*innen der „Vrije Universiteit Amsterdam“ Mikroplastikpartikel in menschlichem Blut nachgewiesen. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift »Environment International« veröffentlicht. Für Dimitri Vedel, Projektleiter bei der Bodensee-Stiftung ist klar „solche Ergebnisse sind nicht die nicht irgendwelche Alarmglocken, sondern eine ernstzunehmende, unmittelbare Bedrohung der menschlichen Gesundheit,“ sagt Vedel. „Es wäre falsch zu glauben, dass dies eine überraschende neue Erkenntnis wäre. Das ist lediglich ein weiterer Beweis für die endokrine Wirkung der Partikel,“ so Vedel weiter.

Aus diesem Grund engagiert sich die Bodensee-Stiftung im EU-LIFE Projekt Blue Lakes für eine Verringerung des Eintrages von Mikroplastik in Seen. Alle Kommunen rund um den Bodensee haben die im Projekt ausgearbeitete Seencharta mit einem Maßnahmenkatalog zur Vermeidung von Plastikmüll und der damit verbundenen Reduzierung von Mikroplastik sowie eine Selbstverpflichtung zugeschickt bekommen. Die Bodensee-Stiftung wirbt dafür, die Verpflichtung zu unterschreiben.

Das Clean-up im Herosépark ist ein starkes Zeichen für das Engagement der Zivilgesellschaft. Jetzt müssen die Städte und Gemeinden am Bodensee nachziehen!